Vrångö, die Badeinsel der Schären Göteborgs
Vrångö ist die äußerste der Inseln der südlichen Schären Göteborgs, die von Saltholmen aus mit den Fähren der Styrsöbolaget erreichbar ist. Diese Schären-Insel ist ein Anziehungspunkt für Göteborger und Besucher der Stadt wegen seinen langgestreckten und zahlreichen Sandstrände und dem vielleicht reinsten Meereswasser Göteborgs. Entsprechend voll sind im Sommer auch die meisten Fähren, die die Insel Vrångö anlaufen.
Die südlichste noch bewohnte Insel Göteborgs war nachweislich bereits zu Ende der Steinzeit bewohnt. Diese ersten Bewohner lebten von einer Mischung aus Fischfang und erster Landwirtschaft, wobei zu jener Zeit allerdings nur der höchste Teil von Vrångö bewohnbar war, da das Wasserniveau noch weit über dem heutigen lag. Zeichen dieser ersten Besiedlung findet man noch in der Steinsetzung, die man im Neuen Friedhof Vrångös sehen kann. In der näheren Umgebung des Friedhofs findet man einige weitere Steinsetzungen, die jedoch mehrheitlich überwachsen sind.
Aber auch wenn der Sandstrand von Vrångö wie ein Magnet zu wirken scheint, hat die Insel ganz andere Vorteile zu bieten, so zwei ausgedehnte Naturreservate mit einer einzigartigen Vogel- und Pflanzenwelt, deren Erkundung bei einer Rundwanderung um die Insel mehrere Stunden in Anspruch nehmen kann.
Die beiden Rundwanderungen in den Naturreservaten zeigen einen erstaunlichen Einfluss verschiedener Landschaftsformen Schwedens mit einem entsprechenden Reichtum an Pflanzen und Vögeln. Man findet westschwedischen Nadelwald, Hallands Sandlandschaft und die Klippen des Bohuslän. Kahle Berge und schattiger Wald wechseln sich bei den Wanderungen immer wieder ab.
Zur Brutzeit der Wasservögel wird Vrångö von Vogelfreunden geradezu überrollt, die sich vor allem an der Bucht Brevik Rendevous geben um mit ihren Ferngläsern die Phasen zwischen Nestbau und dem Schlüpfen der Jungen beobachten zu können.
Auf Vrångö findet man eine große Anzahl an Steinsetzungen, die in relativ gutem Zustand vorzufinden sind und deren älteste, Storerös, mit Sicherheit bis in die Bronzezeit zurückreicht, auch wenn die Mehrheit der anderen Gräber erst aus dem 16. und dem 17. Jahrhundert stammen.
Das Symbol der Schären-Insel Vrångö liegt ebenfalls auf einer Erhöhung zwischen Storerös und dem Hafen der Insel, der auch von Freizeitbooten benutzt werden kann. Es handelt sich dabei um den Utkiken, das Häuschen des Lotsen, der hier bis 1931 seinen Dienst hatte und eine wichtige Rolle für die Sicherheit der Seefahrt in den südlichen Schären Göteborgs spielte.
Die geschriebene Geschichte Vrångös geht bis in das Jahr 1254 zurück, als sie im Kung Valdemars Jordebok erstmals unter dem Namen Wranghø auftauchte. Anschließend vermischen sich Legenden und Geschichtsschreibung bis zu Beginn des 16. Jahrhunderts, als ein ungewöhnlicher Heringsreichtum eine Vielzahl von Fischern auf die Schären-Insel zog. Noch heute kann man von der Westseite Vrångös aus zahlreiche Fischerboote am Horizont sehen, auch wenn der Heringsreichtum mittlerweile mehr zu einer Heringsarmut wurde.
Preise, Ausflug und Führungen
Vrångö ist, je nach Fähre, in 30 bis 45 Minuten von Saltholmen aus - für den Preis eines Fahrscheins der öffentlichen Verkehrmittel - erreichbar. Für die kleinere Wanderung im südlichen Teil des Naturreservates muss man - mit einem Besuch beim Utkiken - mit etwa zwei Stunden rechnen. Wer die Insel Vrångö in seiner Gesamtheit entdecken will, sollte sich ein Picknick mitnehmen und einen ganzen Tag auf der Insel verbringen. Auf Vrångö gibt es weder Moped- noch Autoverkehr, wobei es jedoch auch nur zwischen dem 14. Juli und 30. August einen kleinen Lebensmittelhandel auf der Insel öffnet. Am Hafen und an der Anlegestelle der Fähre kann man jedoch ab spätem Frühling bis zum Herbst Getränke, Eis und Kleinigkeiten zum Essen kaufen. Auf der Insel werden einige Führungen in Schwedisch angeboten. Gruppen können deutsche Führungen über Göteborg Aktuell buchen. Auf Vrångö sind einige wenige Häuser und Stugas auch an Touristen zu vermieten. Entsprechende Anfragen können an Göteborg Aktuell gerichtet werden.