Asperö in den südlichen Schären Göteborgs
Asperö ist die Insel der südlichen Schären, die Göteborg am nächsten liegt und mit der Fähre gerade einem 10 Minuten von Saltholmen entfernt ist. Auch wenn die Insel bereits im 13. Jahrhundert unter dem Namen Aspærø in ersten schriftlichen Aufzeichnungen zu finden ist, wurden in Asperö erst ab Mitte des 16. Jahrhunderts die ersten Häuser gebaut, was der Beginn einer dichteren Besiedlung wurde. Im Göteborger Raum spricht man bisweilen von den Krabbor, den Krabben, wenn man von den Bewohnern der Insel spricht.
Einige Funde in Asperö lassen darauf schließen, dass die Insel bereits zur Steinzeit bewohnt wurde, aber im Gegensatz zu anderen Inseln der südlichen Schären gibt es keine bedeutende Ausgrabungen und keine Gräber oder Dolmen auf der Insel. Sicher ist jedoch, dass das erste Haus auf Asperö im Jahre 1550 erbaut wurde und zu Beginn des 18. Jahrhunderts eine beträchtliche Bevölkerung auf der Insel zu finden war, die sich von Fischfang, Landwirtschaft und Seetransport ernährte.
Mit der großen Heringszeit im 18. Jahrhundert verdoppelte sich die Einwohnerzahl und für kurze Zeit konnte sich Asperö nur vom Fischfang ernähren. Als diese fischreiche Periode Ende des 18. Jahrhunderts bereits wieder zurückging, konnte sich die zahlreiche Bevölkerung weder vom Fischfang noch der Landwirtschaft ernähren und widmete sich daher vor allem dem Fischhandel, der heute noch einen guten Ruf hat. Aus dem Verkauf von selbst gefangenem Fisch entwickelte sich fast ein Imperium des Fischgroßhandels.
Asperö erhielt seinen Namen vermutlich vom Baum Asp (Espe), die heute nur noch sehr selten auf der Insel zu finden ist und nicht vom Wort aspera (rau), das die zerklüftete Landschaft der Insel sehr gut beschreiben würde. Auch wenn ab den 60er Jahren zahlreiche, meist kleinere, moderne Häuser auf Asperö gebaut wurden, so findet man noch heute auch die ursprüngliche Bauweise, die auf der Insel vorherrschte und sie von anderen Schäreninseln unterscheidet.
Asperö ist eine der Inseln der südlichen Schären, die vollkommen unter Naturschutz steht und das ganze Jahr über Naturliebhaber anzieht und im Sommer auch viele Badegäste willkommen heißt. Da auf Asperö keine Ferienwohnungen existieren, ist die Insel kaum überlaufen und der Wanderweg, der fast um die ganze Insel führt, kann von Naturliebhabern in aller Ruhe voll genossen werden. Die Strecke geht teils entlang des Wassers, teils durch bewachsene Schluchten und zum anderen Teil durch das Dorf und entlang dem Freizeitbootshafen.
Wer im Laufe des Jahres nach Asperö kommt und die etwa zwei Stunden dauernde Runde um die Insel macht, entdeckt eine mehrmals wechselnde Natur und kann zahlreiche Insekten beobachten, die sich auf der Insel, die etwas feuchter ist als die anderen Inseln der südlichen Schären, sehr wohl fühlen. Vögel halten sich vor allem auf den nahen unbewohnten kleinen Inseln auf oder dem Teich Musta, der direkt am Rundwanderweg liegt.
Wer die Insel Asperö noch etwas besser entdecken will, sollte vom Wanderweg aus auch einen kleinen Abstecher nach Gula Udden machen, entlang der roten Seebuden der Insel, und den Aussichtspunkt Valen besuchen, der einen unvergesslichen Blick über die südlichen und nördlichen Schären Göteborgs und die Stadt selbst bietet. Von hier aus kann man auch den Schiffsverkehr, der zum Göteborger Hafen führt, sehr gut verfolgen. Wer sich dann noch mehr für die Geschichte von Asperö interessiert, für den lohnt sich ein Besuch im kleinen Hembygsmuseum in dem das Leben der Insel zwischen 1700 und 1900 sehr ausführlich dokumentiert wird.
Preise, Ausflug und Führungen
Asperö wird von Saltholmen aus mit den Fähren der Styrsöbolaget angefahren, die zu den öffentlichen Verkehrsmitteln Göteborgs gehört. Da es zwei Anlegestellen auf der Insel gibt, sollte man sich jedoch den Fahrplan genauer betrachten, da Asperö in zwei verschiedene Routen eingeht. Wer Asperö wirklich erkunden will und auch immer wieder einmal die Aussicht genießen will, sollte auf jeden Fall drei Stunden dafür vorsehen. Da Asperö ein Naturschutzgebiet ist, gilt hier kein Jedermannsrecht und es ist daher auch verboten auf der Insel ein Zelt aufzustellen. Auf der Insel werden vom Övärden Asperös hin und wieder Führungen in Schwedisch angeboten. Gruppen können deutsche Führungen über Göteborg Aktuell buchen.