Galterö in den südlichen Schären Göteborgs
Galterö ist eine größere Insel der südlichen Schären mit nur wenigen Sommerhäuschen und einigen militärischen Bauten, keinem Hafen und keiner Schiffsverbindung. Galterö ist daher nur bei gutem Wetter mit einem eigenen Boot oder aber über eine kleine Landzunge von Brännö aus erreichbar. Um diese Landzunge zu erreichen, muss man vom Anlegeplatz Husvik oder Rödsten etwa eine halbe Stunde zu Fuß gehen, zumal das letzte viertel der Strecke vor der Landzunge nur über einen sehr einfachen Fußweg zu erreichen ist, wo weder Fahrräder noch Kinderwagen verkehren können.
Galterö ist die einzige Insel der südlichen Schären mit vier Landschaftszonen. Hier findet man Klippen, Feuchtgebiet, Strand mit flachen, muschelreichen Gewässern und grüne Wiesen. Dies ist auch der Grund, warum die Insel fast ganzjährig als Schafweide für die letzten Landwirte von Brännö dient. Heute weiden noch knapp hundert Schafe auf der Insel.
Trotz der einmaligen Umgebung der Insel und dem Einsatz von Naturschutzverbänden und der Stadt Göteborg konnte Galterö bis heute nicht zu einem Naturschutzgebiet erklärt werden, da das schwedische Verteidigungsministerium in diesem Punkt nicht mit sich reden lässt, da die Insel einen strategisch wichtigen Verteidigungspunkt ausmachen könnte.
Galterö ist ein Paradies für Vogelliebhabern, sowohl was Zugvögel betrifft als auch Vögel, die im Göteborger Raum nur in diesem Gebiet nisten. Auf der Insel Galterö nisten, unter anderem, Rotschenkel, Kanadagänse, Wiesenpieper, Austernfischer, Turmfalken und alle anderen in den südlichen Schären vorkommenden Vogelarten. In den Sommermonaten kann man hier auch Knuttstrandläufer, Alpenstrandläufer oder Wanderregenpfeifer beobachten.
Die Klippen von Galterö werden von Heidekraut dominiert, das den zahlreichen Schafen auf der Insel auch als Nahrung dient. Da Heide jedoch verholzt und dadurch für Schafe ungenießbar wird, brennt man jedes Frühjahr die Heide ab, so dass sich aus den unbeschädigten Wurzeln neue, zarte Pflanzen entwickeln können. Diese Methode geht bis in die geschichtliche Zeit zurück, was wiederum erklärt, warum man zwischen den Felsen nicht die sonst typische Pflanzenwelt des Bohuslän findet.
Interessanter ist daher die Flora an den Stränden und auf den Wiesen von Galterö. Besonders häufig stößt man hier auf die Heide-Nelke, Gemeinen Lein, Augentrost, Sumpf-Enzian, Strand-Tausendgüldenkraut oder auch Sumpf-Stendelwurz, um nur einige der typischen Blumen dieser Göteborger Insel zu nennen.
Mit seinen zahlreichen Buchten zieht Galterö auch regelmäßig Kajakfahrer an, die von hier aus die verschiedenen näheren Inseln der Schären besuchen und die Insel als Basis verwenden. Weder Naturschutzverbände, noch die Bewohner Brännös begrüßen diese Aktivität in diesem sensiblen Gebiet, aber in Hinsicht auf das Allemansrätt (Jedermannsrätt) kann man gegen die regelmäßig auftauchenden Zelte relativ wenig unternehmen.
Preise, Ausflug und Führungen
Galterö kann man mit den Fähren der Styrsöbolaget über Brännö erreichen. Der ausgeschilderte Wanderweg auf Galterö erstreckt sich über knapp drei Kilometer, wobei man jedoch mit der doppelten Strecke rechnen sollte, wenn man die Insel wirklich entdecken will. Der Fußweg von Brännö nach Galterö nimmt etwa eine halbe Stunde in Anspruch. Auf der Insel werden von verschiedenen Naturschutzgruppen, unter anderem der Brännö Naturvårdsföreningen, hin und wieder Führungen in Schwedisch angeboten. Gruppen können deutsche Führungen über Göteborg Aktuell buchen.