Mit dem Auto in Göteborg unterwegs
Da Göteborg durch den Göta älv in zwei Teile geteilt ist, haben sowohl Brücken als auch der Tingstadstunnel und der Marieholmstunnel die Neigung zu Staus und ein einziger geringfügiger Unfall kann den Verkehr für eine Stunde zum Stillstand bringen. Hinzu kommt, dass auch die Schnellstraßen nach Norwegen und ins Bohuslä durch die Stadt führen und dadurch das Verkehrsaufkommen zeitweise bedeutend ist.
Wer sich daher als Tourist in Göteborg mit dem Auto zurecht finden will, sollte ein GPS mit einer guten Stadtkarte zu Hilfe nehmen oder sich die Straßenführung Göteborgs an Hand einer Karte sehr gut einprägen. Dabei ist jedoch auch zu bedenken, dass sowohl auf der Avenyn als auch der Vasagatan nachts ein Fahrverbot besteht, was für nächtliche Besucher der Stadt zu gewissen Komplikationen führen kann. Aber auch die Bauarbeiten an einer unterirdischen Eisenbahnstrecke, die noch mehrere Jahre lang andauern werden, können die Orientierung und das Autofahren in der Stadt bedeutend erschweren.
Wer mit dem Auto in Göteborg unterwegs ist, sollte auch nicht mit einem Parkplatz, selbst bezahlt, an einer der Straßen rechnen, zumal in fast ganz Göteborg die Parkzeit stark eingeschränkt ist, sondern man sollte nur die offiziellen Parkplätze oder Parkhäuser benutzen. Falschparken oder die Parkzeit überziehen kostet in Göteborg zwischen 400 und 900 Kronen, was die Urlaubskasse sehr stark belasten kann, wobei man bei mehrtägigem Parken auch mehrere Strafzettel bekommt. Um die Parkplätze bezahlen zu können, sollte man sich der beiden Apps Easypark oder Parkster bedienen, die auch in den meisten anderen Städten Schwedens das Parken erlauben.
Wer früher den Gothenburg Pass (gegenwärtig GoCity) für das kostenlose Parken auf den städtischen Parkplätzen nutzte, sollte daran denken, dass dies mit der neuen Karte nicht mehr möglich ist. Dies bezieht sich auch auf Parkhäuser oder von privaten Organismen unterhaltene Parkplätze. Um keine unangenehme Überraschung zu erleben, ist es daher sinnvoll sich die Beschilderung des Parkplatzes genau anzusehen und überall die entsprechenden Abgaben zu leisten, da man sonst mit hohen Zusatzkosten rechnen muss.
Die Parkgebühr ist, je näher man dem Zentrum kommt, je höher und kann auf bis zu 40 Kronen die Stunde kommen, wobei in Teilen der Innenstadt die Parkzeit auf 30 Minuten begrenzt ist. Gegenwärtig arbeitet Göteborg daran sämtliche Parkautomaten auf eine Zahlung per App umzustellen, auch wenn teilweise die Zahlung per Kreditkarte noch möglich ist. Dies erfolgt jedoch nur schrittweise, so dass man, wenn auch sehr selten, noch auf Automaten stoßen kann die Münzen benötigen. Einige Parkautomaten privater Unternehmer akzeptieren nur Karten bestimmter Gesellschaften, nicht jedoch VISA. Bevor man sich auf einen Parkplatz stellt sollte man daher erst einen genaueren Blick auf den Automaten werfen.
Einige Straßen im Zentrum Göteborgs sind nur für Fußgänger und Fahrräder zugelassen und auf einigen anderen benutzen Fahrräder die Mitte der Fahrbahn und entscheiden wie schnell ein Auto sich bewegen darf. Wer daher im Zentrum bummeln will, sollte sich rechtzeitig um einen Parkplatz kümmern, da gerade im Sommer manche zentrale Parkhäuser schnell und frühzeitig besetzt sind. Eine interessante Alternative bei einem Stadtbesuch bietet die P-Arken, das einzige Parkhausboot Schwedens, das bei Skeppsbron vor Anker liegt. Ein zentraler Parkplatz liegt auch am Storan (Stora Teatern), dem unteren Ende der Avenyn, von wo aus die Paddan und Citybusse zu ihren Rundfahrten abgehen.
Während sich das Autofahren in der Stadt selbst bisweilen zu einem Problem entwickeln kann, leistet es gute Dienste sobald man die Umgebung Göteborgs erkunden will, um die Schlösser, die nördlichen Schären oder auch Marstrand zu besuchen. Hierbei sollte man sich jedoch strikt an die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten halten, da im Västra Götaland zahlreicht Fahrtkameras rund um die Uhr aktiv sind und jede kleinste Geschwindigkeitsüberschreitung erhebliche Kosten und bedeutenden Unannehmlichkeiten mit sich bringen kann. Dass man vielleicht ein ausländisches Kennzeichen hat, schützt nicht vor der Strafe, denn alle Protokolle, die man in Schweden erhält, werden auch in den anderen europäischen Ländern, notfalls zwangsweise, eingezogen.
Seit dem 1. Januar 2015 gilt die Citymaut in Göteborg, die bis zu 60 Kronen pro Tag beträgt, auch für im Ausland registrierte Fahrzeuge, was bedeutet, dass man gegebenenfalls nach seinem Urlaub im Briefkasten eine Rechnung des schwedischen Finanzamts vorfinden wird. Wer vergisst die Rechnung pünktlich zu bezahlen, muss eine Strafgebühr von 500 Kronen entrichten! Lediglich während der schwedischen Ferienwochen im Sommer, am Wochenende und nachts kann man kostenlos mit dem Auto in Göteborg unterwegs sein oder die Schnellstraße benutzen um nach Norwegen, das Bohuslän oder den Vänern zu kommen.