Mit der Straßenbahn in Göteborg unterwegs

Bereits im Jahre 1879 wurde in Göteborg die erste Straßenbahn eingesetzt, allerdings noch von Pferden gezogen. Heute finden man an den früheren Verkehrsknotenpunkten noch einige Pferdetränken, die an jene Epoche erinnern und im Straßenbahnmuseum kann man auch einen der ersten Wagen betrachten, die einst in Göteborg unterwegs waren. 1902 wurden diese Linien dann elektrifiziert und regelmäßig weiter ausgebaut. Heute wird nahezu ganz Göteborg mit seinen Randgebieten von einer der gegenwärtig zwölf Linien angefahren, wobei man jedes Jahr über 100 Millionen Reisende zählt.

Straßenbahnverkehr

Das gesamte Straßenbahnnetz, ausgenommen ist lediglich die Ringlinien, geht in das Netz von Västtrafik ein, was bedeutet, dass man ohne Probleme zwischen Bus, Straßenbahn, Älvsnabben und den Fähren zu den südlichen Schären umsteigen kann. Innerhalb dieses Netzes gelten die gleichen Preise und Bedingungen. Dies bedeutet, dass man mit einem Fahrschein innerhalb von 90 Minuten unbegrenzt oft umsteigen kann, unabhängig vom Verkehrsmittel.
 
In den meisten der Straßenbahnen findet man ein Automatensystem an dem man Fahrscheine mit Hilfe einer Kreditkarte (Visa oder Mastercard) bezahlen kann. Es ist jedoch nicht angeraten sich darauf zu verlassen, sondern sich vorher einen der bei Västtrafik üblichen Verkaufsstellen (Pressbyrå und 7-Eleven) die nötigen Fahrscheine zu kaufen, wobei auch in den Straßenbahnen der Stadt, wie bei allen Verkehrsmitteln von Västtrafik, der Gothenburg Pass (früher Göteborg Pass, gegenwärtig GoCity) nicht mehr als Fahrschein gilt. Wenn man eine Straßenbahn nimmt die über keinen Automaten verfügt, was von außen nicht erkenntlich ist, so gilt die Benutzung ohne Fahrschein in jedem Fall als Schwarzfahren und kann daher eine Strafe von 1500 Kronen nach sich ziehen.

Stadtführung von Reisegruppen

Außer der Linie 8 führen sämtliche Straßenbahnlinien über die zentrale Haltestelle Brunnsparken, dem bedeutendsten Verkehrsknotenpunkt Göteborgs, der direkt am Gustav Adolf Torg liegt und nur wenige hundert Meter vom Drottningtorget und dem Kungsportsplatsen entfernt liegt. Um die Fähren zu den südlichen Schären zu erreichen, muss man die Linie 11 (im Sommer alternativ auch die Linie 9) nach Saltholmen benutzen. Um die idealste Strecke zu ermitteln, bietet sich die Benutzung des Reiseplaners (reseplanerare) von Västtrafik an, wobei sich jedoch an jeder Straßenbahnhaltestelle auch eine Karte mit sämtlichen Linien und Umsteigemöglichkeiten befindet.
 
Früher galten die Fahrscheine der Flughafenbusse auch für die Weiterfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Göteborgs, was heute jedoch nicht mehr der Fall ist. Wer daher mit dem Flughafenbus im Zentrum Göteborgs ankommet und noch ein Fahrzeug von Västtrafik benötigt, sollte sich rechtzeitig, möglichst bereits am Flughafen Landvetter, einen entsprechenden Fahrschein kaufen um jedes Problem zu vermeiden, alternativ den Fahrschein mit Hilfe der App ToGo erwerben.
 
Hinsichtlich Gepäck und verlorenem Gut gelten in Straßenbahnen die gleichen Regeln wie bei den Bussen und Fähren der öffentlichen Verkehrsmittel. Fundgut kann daher am Slussplatsen 1 abgeholt werden. Reisegepäck darf andere Passagiere nicht behindert und muss an den vorgesehenen Plätzen untergebracht werden. Die Mehrheit der Straßenbahnwagen erlauben auch einen Zugang mit Rollstuhl (teilweise mit ausfällbarer Rampe) und haben Platz für Kinderwagen. Fahrräder können und dürfen in den Straßenbahnen Göteborgs nicht transportiert werden.
 
Hunde dürfen in Strassenbahnen grundsätzlich mitgenommen werden, wobei sie jedoch anderen Passagieren die Passage nicht behindern dürfen. Probleme können bisweilen auftauchen wenn sich Hundeallergiker im gleichen Waggon befinden. In diesem Fall muss der Hundebesitzer mit seinem Tier eventuell den Wagen wechseln, falls er oder sie sich nicht von Beginn an im hinteren Teil des letzten Wagens befindet, da dieser Teil für Tierhalter gedacht ist. Um Probleme zu vermeiden, sollten Hundehalter daher grundsätzlich in der letzten Tür einer Straßenbahn zusteigen. Wenn ein Durchgang auf Grund eines Kinderwagens, Rollstuhls oder Gepäcks blockiert wird, hat der Straßenbahnfahrer das Recht so lange stehen zu bleiben bis das Problem beseitig ist.
 
Straßenbahnen sind in der Regel mit Überwachungskameras ausgerüstet, die zwar Übergriffe aufzeichnen können, jedoch wenig gegen Taschendiebe bewirken die allerdings in den letzten Jahren relativ häufig wurden.