Mit dem Fahrrad nach Göteborg

Wer längere Zeit in Göteborg verbringen will, viel von Schweden sehen will, sportlich etwas trainiert ist und etwas mehr Zeit mitbringt als der Durchschnittsbesucher Schwedens, kann auch mit dem Fahrrad nach Göteborg kommen, wobei es hierfür mehrere Möglichkeiten gibt, denn man kann sein Fahrrad auf einer Fähre oder dem Zug mitbringen oder aber auch die ganze Strecke nach Göteborg auf dem Fahrrad zurücklegen. Ab der schwedischen Grenze sollte man allerdings in die Pedale treten, denn es gibt nur sehr wenige Züge und andere Verkehrsmittel, die auch Fahrräder transportieren.

Fahrradwege

Wer von Deutschland aus mit dem Fahrrad nach Schweden will, muss in jedem Fall eine der Fähren benutzen, da sämtliche Brücken nur für den Bahn- und Autoverkehrt gedacht sind. Aber die Fähren ab Sassnitz, Rostock, Puttgarden, Kiel oder Frederikshavn nehmen gegen eine geringe Gebühr Fahrräder ohne jedes Problem mit.

Was man bereits vor der Ankunft in Göteborg wissen sollte

Wer mit dem Fahrrad in Rödby, Helsingborg oder Trelleborg ankommt, kann auch einen Teil Dänemarks oder/und die Westküste Schwedens auf eine ideale Weise entdecken, zumal man in beiden Ländern fast überall Fahrradwege findet. Auch wenn man, als guter Fahrradfahrer, Göteborg in zwei bis drei Tagen nach der Ankunft in Helsingborg oder Trelleborg erreichen kann, so sollte man dafür dennoch eine Woche einrechnen und die Küste und seine Orte etwas näher betrachten und nicht nur an den Begriff Hochleistungssport denken.
 
Jeder Radfahrer sollte in Schweden daran denken, dass dort auch das Allemansrätt (Jedermannsrecht) gilt und man daher mit dem Zelt fast immer eine Übernachtungsmöglichkeit findet. Solange man nicht über Zäune klettert, keinen Abfall zurück lässt und sein Zelt nicht gerade neben einem Haus oder einer Stuga (Sommerhäuschen) aufschlägt, kann man überall im Wald, am See oder Meer eine Nacht lang zelten. Wer auf den offiziellen Campingplätzen schlafen will, sollte sich auch eine schwedische Campingkort (Camping Card Scandinavia) beschaffen, die von der Mehrheit der schwedischen Campingplätze gefordert wird. Wer jedoch mehr Bequemlichkeit sucht, findet auf der Strecke aber auch Vandrarhems, also etwas bessere Jugendherbergen, in denen man übernachten kann. Als Mitglied des Verbandes STF kann man auch hier Kosten sparen.


In Göteborg selbst ist ein Fahrrad von großem Vorteil, da man hier so manche Stelle schneller mit dem Fahrrad erreicht als mit dem Auto oder auch den öffentlichen Verkehrsmitteln, das Netz an Fahrradwegen sehr gut ausgebaut ist und dann auch noch überall kostenlose Parkplätze für Fahrräder angelegt wurden an denen man sein Fahrrad anketten kann. Allerdings sollte man mittlerweile auch in Schweden über sehr gute Fahrradschlösser verfügen, und möglichst Vorder- und Hinterrad sichern, da nicht nur Fahrräder, sondern auch Einzelteile häufig gestohlen werden.
 
Allerdings sollte man sich in Göteborg auch als Fahrradfahrer sehr genau an die Verkehrsordnung halten, da die beiden Fahrradpolizisten der Stadt wenig Erbarmen kennen und das Überfahren einer roten Ampel 1500 Kronen kostet, und auch eine gelbe Ampel bereits als rot gewertet wird. Und selbst wenn man einem Fußgänger an einer Übergangsstelle sein Vorrecht nimmt schlägt dies noch mit 500 Kronen zu Buche.
 
Als Fahrradfahrer sollte man in Göteborg auch das Fremdenverkehrsamt (Turistbyrå) besuchen und dort nach der Cykelkarta, der Fahrradkarte, fragen, denn auf diesem "Stadtplan" sind alle Fahrradwege Göteborgs und seiner Umgebung sichtbar. Die frühere App Cykelstaden wirde mittlerweile leider eingestellt. Jeder Fahrradfahrer kann jedoch nun den Fahrrad-Reiseplaners mit Hilfe eines Browsers benutzen, also auch auf jedem Smartphone.
 
Weitere Hinweise für Fahrradfahrer sind bei Unterwegs mit dem Fahrrad zu finden, wobei die Stadt Göteborg auch über Styr och Ställ eine Fahrradvermietung anbietet.