Das Arbeitsmuseum Göteborgs Remfabrik

Zu den geschichtlichen Arbeitsmuseen Göteborgs gehört ein Fabriksgebäude, das seit 1984 unter Denkmalschutz steht und dessen Einrichtung noch die Arbeitsweise zu Beginn des 20. Jahrhunderts dokumentiert. Die Mitglieder des Vereins, der das Museum aufrecht hält, treffen sich jeden Monat einmal um sämtliche Maschinen und Geräte zu warten, was dazu führt, dass diese Fabrik, theoretisch, von heute auf morgen ihre Produktion wieder aufnehmen könnte.

Das Büro der Riemenfabrik

Das Gebäude, das das Museum Göteborgs Remfabrik beherbergt, wurde im Jahre 1901 erbaut, nachdem das vorherige Fabrikgebäude aus Holz einem Brand zum Opfer gefallen war. Bis 1914 wurde die Fabrik mit Dampf betrieben, wobei das Brennmaterial überwiegend über die Mölndalsån, die vor dem Gebäude entlang fließt, transportiert wurde. 1914 wurde die Fabrik mit Elektrizität versorgt. Außer der Beleuchtung und den Toiletten, die noch 1940 modernisiert wurden, hat die Fabrik mit seiner gesamten Ausstattung noch das gleiche Aussehen wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts und ist ein Monument der schwedischen Industriegeschichte.
 
In dem dreistöckigen Gebäude findet man sämtliche Maschinen und Büroräume noch an der gleichen Stelle wie im Jahre 1914, als sie aus England importiert wurden. Auch das Antriebssystem, das bereits während des Dampfbetriebes eingesetzt wurde, blieb in seiner ursprünglichen Weise erhalten, was es ermöglicht, die Antriebsriemenproduktion der Göteborgs Remfabriken (Riemenfabrik) in seinem gesamten Ablauf heute noch zu verfolgen und sich selbst an jeden einzelnen früheren Arbeitsplatz zu stellen.

Die Geräte der Riemenfabrik

Die gesamte Anlage ist heute noch voll einsatzfähig und wird für Demonstrationszwecke immer wieder in Gang gesetzt. Die Produktion an Antriebsriemen, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch zahlreiche Arbeitsplätze schuf, ist jedoch gering und dient in der Regel nur der Lieferung an Museen, die für ihre eigenen Demonstrationen noch die entsprechenden Antriebsriemen benötigen.
 
Im Erdgeschoss der Göteborgs Remfabriken, der Göteborger Riemenfabrik, wurden noch einige Maschinen hinzugefügt, die ursprünglich nicht in der Remfabriken vorhanden waren und die der Herstellung von Bändern und Schnüren dienten. Diese Maschinen, sowie der Jacquardwebstuhl und die Flechtmaschine, werden heute regelmäßig von Mitgliedern des Vereins benutzt um kunsthandwerkliche Bänder, Handtücher und ähnliche Produkte zu schaffen, deren Verkauf dem Verein dabei hilft seine Aktivität fortzusetzen. Im gleichen Rahmen veranstaltet die Riemenfabrik auch einmal im Dezember einen Weihnachtsmarkt, wo man auch zahlreichen Kunsthandwerkern bei ihrer Arbeit zusehen kann.

Die Geräte der Riemenfabrik

In der Göteborgs Remfabriken wurden jedoch nicht nur Maschinen erhalten, sondern auch sämtliche Büroeinrichtungen, die man während einer Besichtigung ebenfalls entdeckt. Der Besuch in der Museums-Fabrik bietet dem Besucher einen Blick in die Zeit der sogenannten industriellen Revolution im 19. Jahrhunderund zeigt die Arbeitsweise und die Arbeitsbedingungen, die noch kein Jahrhundert zurückliegen, aber an die sich nur noch wenige Menschen wirklich erinnern. Auch wenn die Maschinen und das Gebäude der Göteborger Riemenfabrik die Produktion zu Beginn des 20. Jahrhunderts zeigen, so geht das ursprüngliche Werk bis 1891 zurück, in die Zeit der Manufaktur.
 
Preise und Führungen
 
Die Göteborgs Remfabrik ist jeden Montag ab 17 Uhr 30 und mehrmals im Jahr auch am Sonntag zwischen 11 und 14 Uhr geöffnet. Der Eintritt mit ausführlicher Führung in schwedischer Sprache kostet pro Person 50 Kronen. Der Besuch von Gruppen findet nach Absprache statt. Der Verkauf in der Museumsboutique ist nur während der öffnungszeiten möglich. Führungen für deutschsprachigen Gruppen können über Göteborg Aktuell gebucht werden.
 
Göteborgs Remfabrik, Åvägen 15
Straßenbahn Linie 2, Haltestelle Ullevi Södra