Stadttheater Göteborg - Spielplan 2010/2011

Auf dem Spielplan des Göteborger Stadttheaters findet man für 2010/2011 elf Stücke, worunter man vier Uraufführungen und drei schwedische Erstaufführungen findet, was das städtische Theater der Stadt zu einem der führenden Europas macht und ein Zeichen für die Kreativität Göteborgs setzt. Die Vielfalt der Stücke verdankt Göteborg der künstlerischen Leiterin Anna Takanen, die im Jahre 2009 den Getinges Kultur- och Vetenskapspris für ihre herausragenden Leistungen innerhalb der Welt des Theaters erhielt.

Anna Takanen

Am 3. September hat Den inbilligssjuka (Der eingebildete Kranke) von Molière Premiere, wobei jedoch nur Molières Idee übernommen wurde und Anders Bodegård das Werk neu übersetzte. Die Regisseurin Åsa Kalmér versetzte das klassische Stück in die Gegenwart in der die Massenhysterie um die Schweinepest das alte Thema wieder aktuell macht, wobei sie eine gewisse Komik bei der Bearbeitung des Stückes nicht vergisst.
 
Am 19. September folgt dann im Nya Studion das Stück Babel von Elfriede Jelinek. Die Regisseurin Melika Melouani Melani nimmt als Ausgangspunkt die Invasion des Irak durch die USA. Bilder des Krieges spielen während der gesamten Darstellung eine wichtige Rolle, wobei sich der Zuschauer jede Sekunde fragt, wann im Krieg die Menschlichkeit aufhört und die Dominanz beginnt.
 
Am 8. Oktober wird das Drama Klaras Resa (Klaras Reise) zum ersten Mal in Schweden aufgeführt. Diese dritte Zusammenarbeit zwischen der Autorin Mirja Unge und der Regisseurin Jenny Andreasson führt den Besucher des Stadttheaters in die Welt in der Bewusstes und Unbewusstes verschwimmt und eine junge Frau eine Reise in eine psychische Krankheit unternimmt, dessen Weg der Außenwelt verschlossen bleibt.
 
Am 28. Oktober folgt dann im Stadttheater Göteborg die Premiere von Stenen (Der Stein), einem Stück, das im Jahre 1934 in Dresden beginnt als ein junges Paar das Haus einer jüdischen Familie kauft und dann fortsetzt bis zum Mauerfall in Berlin. Der Regisseur Mattias Nordkvist lässt in diesem Stück von Marius von Meyenburg die Geschichte des Hauses mit jener Deutschlands zusammenfließen.
 
Am 25. November präsentiert das Stadttheater erneut eine Uraufführung im Nya Studion. Die Regisseurin Mia Höglund-Melin greift in Jag vill inte dö, ja vill bara inte leva (Ich will nicht sterben, aber einfach nicht leben) die Geschichte einer manodpressiven Frau auf bei der die Krankheit gleichzeitig Freund und Feind ist. Der Zuschauer nimmt an den Zweifeln und der Verzweiflung der Hauptfigur teil, die letztendlich aus Liebe auf Selbstmord verzichtet.
 
Am 16. Dezember nimmt das Stadttheater Göteborg Carin Mannheimers Stück Sista Dansen (Der letzte Tanz) wegen dem bisherigen großen Erfolg erneut im Spielplan auf. Carin Mannheimer, die in Sista Dansen für das Manuskript und die Regie zeichnet und das Altern zum Thema nimmt, wurde 2008 erstmals im Spielplan aufgenommen und konnte bisher 57.000 Besucher anziehen, was ein Beweis für die Qualität rein schwedischer Dramatik ist.
 
Am 28. Januar folgt Ibsens Meisterwerk Peer Gynt auf dem Spielplan des Göteborger Stadttheaters, wobei man natürlich nicht mehr den Per Gynt Ibsens findet, sondern einen Mann, der eine Reise in sein Innerstes macht und sich selbst vollauf genügt. Der Regisseur Stefan Metz schafft in seinem Stück einen egoistischen Per Gynt unserer Tage und macht Theater zu einem Abenteuer.
 
Am 17. Februar findet im Nya Studion die schwedische Uraufführung Stjärnan (Der Stern) statt. Sisela Lindblom zeichnet bei diesem Stück für das Manuskript sowie die Regie und stellt dabei in Form eines Theaterstücks die Frage "Wer darf im Schloss essen, während wir anderen dabei zusehen?", eine Frage, die mit immer glamouröseren Fernsehserien und Hochglanzzeitschriften, die zum Träumen anregen, sehr aktuell ist.
 
Am 17. März folgt auf dem Spielplan des Nya Studion das Stück Fåglarna (Die Vögel), die die Schreckvision Der Vögel von Hitchcock aufgreift. Der Regisseur Björn Runge versetzt hier drei Menschen in eine Extremsituation und scheint dabei zu beobachten wie sich diese drei Personen unter Stress verhalten und wie sich das notgedrungene Zusammenleben entwickelt.
 
Am 29. März kommt dann das letzte neue Stück der Saison auf die große Bühne des Göteborger Stadttheaters. Unter der Regie von Anna Takanen wird die Komedie Profeten i Västra Götaland von Sofia Fredén in Szene gesetzt. Nach einem Herzinfarkt beschließt der Unternehmer John Erlandsson seinen Mitbürgern zu helfen, wobei er jedoch sehr bald vor die Frage gestellt wird, was Hilfe eigentlich ist, und ob selbst Mord jemandem eine Hilfe sein kann.
 
Am 28. April nimmt das Stadttheater schließlich noch Patrick Süskinds Stück Kontrabasen (der Kontrabass), nach acht Jahren Pause, erneut ins Programm auf. Die Hauptfigur des Stückes lebt allein, oder eben nicht, dann um ihn sammeln sich alle toten Komponisten, denen er jedoch nicht gleichermaßen gesinnt ist, denn Schubert ist sein Freund, während Wagner sich als Feind entpuppt.
 
Außer den obigen Vorführungen finden im Stadttheater Göteborg auch zahlreiche Lunchtheater und Konzerte im Foajén statt. Lunchtheater werden jeweils um 12 Uhr in Zusammenhang mit einem Essen geboten, während die Konzerte am Abend stattfinden, ebenfalls begleitet von leichteren Essen.
 
Pressemedien und Journalisten verweisen wir für weitere Informationen zum Göteborger Stadttheater und den Aufführungen auf den Presseservice von Göteborg Aktuell.