Das militärhistorische Kvibergs Museum in Göteborg
Wenn man in Göteborg von Kviberg spricht, so denken viele Göteborger zuerst einmal an die alte Kaserne, die für die Stadt rund 100 Jahre lang von Bedeutung war, bevor sie 1994 geschlossen wurde. Daher ist es auch nicht verwunderlich dass man auch nur vom Kvibergs Museum spricht und nicht von einem Göteborger Militärmuseum. Der Göteborger Stadtteil Kviberg ist so verknüpft mit dem Regiment und der späteren Luftabwehr, dass man es für selbstverständlich nimmt, dass das Kvibergs Museum die militärische Geschichte der Stadt aufrollt.
Das geschichtshistorische Militärmuseum in Kviberg wird von einem Verein getragen und finanziert sich vor allem aus Mitgliedsbeiträgen, den Eintritten und der unerschöpflichen Arbeit einiger der Mitglieder, die das Museum seit rund 20 Jahren am Leben erhalten. Trotz des historischen Interesses des Museums finden sich kaum Sponsoren und man bekommt das Gefühl, dass sich die Stadt selbst nicht für die eigene Geschichte interessiert.
Das Kvibergs Museum ist in einigen der Räume der ehemaligen Kaserne untergebracht, genauer genommen in der ehemaligen Pferdeklinik, der Schmiede und der Hufschmiede. Insgesamt hat das Kvibergs Museum hier 14 Ausstellungsräume geschaffen, die Rezeption, die Büros und ein kleines Café, das für geschlossene Gesellschaften oder Konferenzen genutzt werden kann.
Jeder der Ausstellungsräume ist thematisch angeordnet und spiegelt rund 100 Jahre militärische Geschichte, die vor allem im Zusammenhang mit der Lage Göteborgs an der Mündung des Göta Älvs gesehen werden muss. Auch wenn einige der Räume und Geräte in ganz Schweden des letzten Jahrhunderts vorkamen, so geht es im Kvibergs Militärmuseum vor allem um die Verteidigungsgeschichte Göteborgs, die immerhin bis in das 12. Jahrhundert und das erste Älvsborgsschloss zurückreicht und heute noch auf der Schäreninsel Känsö weiterlebt.
Auch wenn das Kvibergs Museum einen Teil seiner Ausstellung auf das ehemalige Pferderegiment aufbaut und gewissermaßen einen Stall rekonstruiert hat, wo man alles findet, was einst der Pferdehaltung, der Pferdepflege oder selbst dem Beschlagen der Pferde diente, so gibt es in diesem militärhistorischen Museum im Grunde nichts, was man vermissen könnte, denn es bietet angefangen von einer Sammlung an Uniformen und Waffen bis zur Feldküche oder der Krankenstube alles, was früher das Kasernenleben ausmachte.
Während die Mehrheit der Räume vor allem dem Göta Artillerieregiment gewidmet ist, das von 1895 bis 1962 in Göteborg stationiert war, behandeln die letzten Räume die Zeit von 1962 bis 1994, als Schweden vom Kalten Krieg bedroht war und auch die Anlagen des Aeroseums angelegt wurden. In diesen Jahren fand man in der Kvibergs Kaserne die Luftabwehr.
Luftabwehr bedeutet jedoch nicht nur Waffen, die dazu dienten Flugzeuge und Hubschrauber abzuschießen, denn all dies war auch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nur mit einem technischen Einsatz, Beobachtungsstationen, Funk und der gezielten Flugüberwachung möglich. Dieser Zusammenhang wird jedem Besucher des Kvibergs Museums an Hand der Ausstellungsstücke und begleitenden Dokumente sehr schnell klar.
Preise und Führungen
Das Kvibergs Museum in Göteborg ist jeden Donnerstag von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Gruppen können auch an anderen Tagen empfangen werden. Der Besuch des militärhistorischen Museums dauert etwa eine Stunde, wenn man sich nur allgemein für die militärische Geschichte des Artillerieregimentes und der Luftabwehr interessiert. Der Eintritt in das Museum kosten 20 Kronen pro Person. Das Museum bietet Führungen in schwedischer und englischer Sprache an. Deutsche Gruppen können entsprechende Führungen über Göteborg Aktuell buchen.
Kvibergs Museum, Lilla Regementsvägen
Straßenbahn Linien 7 und 11, Haltestelle Kviberg