Das Naturschutzgebiet Änggårdsbergen
Das Naturschutzgebiet Änggårdsbergen schließt direkt an den Botanischen Garten in Göteborg an und beginnt daher fast mitten in der Stadt. Änggårdsbergen wurde im Jahre 1975 zum Naturschutzgebiet erklärt und umfasst insgesamt 320 Hektar, die teilweise vom Botanischen Garten und teilweise von der Nachbargemeinde Mölndal verwaltet werden, da sich das Naturreservat sowohl in Göteborg als auch in Mölndal befindet.
Obwohl das Naturschutzgebiet Änggårdsbergen so zentral liegt und ein bedeutendes Ausflugsgebiet darstellt, ist es kaum überlaufen, da viele nur die Hauptroute durch den Park nehmen, obwohl er von einer großen Anzahl an Wanderwegen unterschiedlicher Größe durchzogen ist. Von den verschiedenen Anhöhen aus hat man einen einmaligen Blick über das Meer, Teile Göteborgs und über Mölndal. Außerhalb der beiden Sommermonate trifft man in Änggårdsbergen meist nur auf Jogger und sehr vereinzelte Wanderer.
Wenn man vom Botanischen Garten aus nach Änggårdsbergen kommt, so findet man unmittelbar nach einem Tor, das das Naturschutzgebiet von der Gartenanlage trennt, den Naturpark Änggården, der nur einen kleinen Teil des Naturschutzgebietes ausmacht. Dieser Teil ist keine ursprüngliche Natur Göteborgs, sondern gehört zum Arboretum des Botanischen Gartens mit rund 300 verschiedenen Baumarten, wobei sich hier selbst aus Asien eingeführte Arten mit den einheimischen mischen.
Das Naturreservat Änggårdsbergen ist ähnlich dem Gebiet Sandjöbacka eine Mischung aus Sumpfgebiet, Heide und eiszeitlicher Hügellandschaft. Allerdings wurden in den Änggårdsbergen noch im 17. Jahrhundert sämtliche Bäume, erst von Dänen und dann von Schweden, für den Schiffbau geschlagen und ein Jahr bevor das Naturschutzgebiet Änggårdsbergen unter Schutz gestellt wurde, schlug und sprengte die schwedische Telefongesellschaft eine Schneise in den Wald um eine bis zu zehn Meter breite Straße zu bauen, die nachträglich wieder halbwegs als Wald restauriert wurde.
Das Gebiet Änggårdsbergen mit seinen zwölf kleineren Seen und Teichen ist für seinen Vogelreichtum bekannt, wobei der Axlemossen auch den Nördlichen Kammmolch beherbergt und dort zahlreiche Wasservögel, unter anderem die Teichralle, nisten. Während hier auch eine eine Vielzahl an Wasser-Insekten und Spinnen vorkommen, sind Schmetterlinge, Fliegen und Hummel, wie in jedem dichteren Wald, seltener. Für Vogelfreunde ist vor allem der Frühling zu empfehlen, da man zu anderen Jahreszeiten mehr Warnrufe hört als Gezwitscher und Gesang.
Die höchste Erhebung der Änggårdsbergen ist der 114 Meter hohe Västerberget von dem aus man an klaren Tagen bis Vinga sehen kann. Auf mehreren der Hügel des Naturschutzgebietes findet man auch Zeugen der Vorgeschichte. Allerdings sind diese Fundstellen nicht beschildert und liegen etwas abseits der Hauptrouten.
Im Naturschutzgebiet Änggårdsbergen kann man Wandertouren von sehr unterschiedlicher Länge machen, wobei man im Frühling am besten entlang des Vitsippsdalen (Tal der Waldanemonen) geht, dann entlang dem Näckrosdammen (Teich der Seerosen) bis zum Axlemossen, um schließlich am Lilla Änggården zurück zur Straße, die zum Botanischen Garten führt.
Im gesamten Naturschutzgebiet Änggårdsbergen kann das Jedermannsrecht nicht angewandt werden. Zelten ist ist daher grundsätzlich verboten, Feuer darf nur an den dafür vorgesehenen Stellen entfacht werden und Hunde müssen grundsätzlich an der Leine gehalten werden, was wegen der Zecken und Kreuzottern, die sich im Naturreservat aufhalten, ohnehin empfehlenswert ist. Auch wenn keinerlei Pflanzen aus dem Naturreservat entfernt werden dürfen, so ist es erlaubt dort Pilze zu sammeln, die in großer Zahl vorkommen, und Beeren zu pflücken.