Das Stadttheater Göteborg am Götaplatsen
Wenn man heute vom Göteborger Stadttheater (Göteborgs Stadsteater) spricht, so meint man das Gebäude am Götaplatsen, das seine Türen im Jahre 1934 öffnete und noch heute großenteils mit einer Bühnenmaschinerie arbeitet, die einst von den Göteborger Weftbetrieben gebaut wurde. Aber natürlich reicht die Geschichte des Stadttheaters viel weiter in die Vergangenheit zurück, zumal Göteborg über das älteste Stadttheater Schwedens verfügt.
Bereits im Jahr 1910 wurde in Göteborg ein Theaterverein gegründet und zwei Jahre später genehmigte der König den Verkauf von Losen/Aktien die den Bau des Stadttheaters finanzieren sollten. Erst 1917 konnte dann die Stadtverwaltung den Bau einer Theaters genehmigen, nachdem zehn Persönlichkeiten Göteborgs eine Million Kronen in einen Theaterfond einbezahlt hatten. Der Theaterverein führte dann ab 1918 Vorstellungen im Lorensbergsteatern auf, einem Privattheater das kurz vorher in Konkurs gegangen war, bis im Jahr 1934 das neuen Stadttheater eingeweiht werden konnte.
Das Stadttheater Göteborgs besitzt drei Bühnen, die es ermöglichen sowohl sehr intime Stücke für ein kleines Publikum vorzuführen und anspruchsvolle Konzerte zu veranstalten als auch ein große Bühne mit einem Theatersaal für 600 Besucher und eine mittelgroße Experimentalbühne mit den modernsten technischen Einrichtungen für zukunftsweisende Stücke, die oft den Einsatz von Computern und modernen Beleuchtungsanlagen fordert.
Das Repertoire des Göteborger Stadttheaters reicht von einigen klassischen, modernisierten Stücken bis zu den modernsten Werken, wobei in den letzten Jahren eine immer größere Bedeutung auf schwedische junge Werke gelegt wurde und sehr viele zeitnahe Themen auf künstlerische Art behandelt werden. Modernes Drama zu aktuellen Themen dominiert dabei in der Regel über die Komödie. Wie bei allen Theatern Europas, so versucht auch das Stadttheater in Göteborg auch ein jüngeres Publikum anzuziehen, da ohne Verjüngung des Publikums die Tage der Theater gezählt sind.
Das ursprüngliche Stadttheater von 1934 erhielt später größere Anbauten in denen sich heute sämtliche Theaterwerkstädten befinden, wo alle notwendigen Requisiten hergestellt werden. Eine Schneiderei ist ebenso vorhanden wie eine Salon für Perücken oder eine Werkstädte, die alle Trickeffekte eines Theaters entwickelt und baut, denn jedes Theater benötigt auch künstlich blutige oder schmutzige Kleidung.
Das Göteborger Stadttheater verfügt auch über die Foajébaren, eine Bar, wo man einfache Abendessen findet oder bis spät in die Nacht einen Drink mit Blick über den Poseidonbrunnen und die Avenyn nehmen kann und die Kaffebaren, ein gemütliches Café im Stil der 30-er Jahre mit hausgemachtem Gebäck und kleinen Gerichten während der Mittagszeit. Die Foyerbar kann auch für Hochzeiten und andere bedeutende Ereignisse gebucht werden und fasst 120 Personen.
Die Eintrittspreise für Erwachsene liegen bei der großen Bühne bei ab 310 Kronen pro Vorstellung, der Neuen Bühne bei ab 285 Kronen und Vorstellungen auf der Foyerbühne kosten, inklusive Essen, ab 300 Kronen. Jugendliche, Pensionäre und Besitzer des Scenpassets erhalten Reduktionen auf die genannten Preise.