Göteborg, die Stadt im Südwesten Schwedens
In der Umgebung, in der sich heute die Stadt Göteborg befindet, wohnten bereits vor Jahrtausenden Menschen, lange bevor der Name Göteborg im Jahre 1605 in den ersten Dokumenten auftauchte, und lange bevor die ersten Schriftzeichen der Runenschrift in Schweden entstanden.
Ausgrabungen bei Sandarna, einem Teil des heutigen Göteborg, weisen auf eine Bevölkerung hin, die bereits in der Steinzeit, etwa 6000 Jahre vor Christus, die Mündung des Göta Älvs besiedelte, einem Fluss, der damals noch weitaus bedeutender war als heute. Die Anzahl der archäologischen Funde, die auch noch heute, zumindest teilweise, im städtischen Museum zu besichtigen sind, gehen von den ältesten Zeiten über alle geschichtlichen Epochen hinweg, wobei der Großraum Göteborg fast 3000 Fundstellen bietet die von der historischen Bedeutung dieses Gebietes an der Mündung des längsten Flusses Schwedens zeugen.
Die Ereignisse und die geschriebene Geschichte Göteborgs bis zu seiner Gründung im Jahre 1621 durch Gustav II. Adolf war dominiert von den Großmachten Norwegen im Norden und Dänemark im Süden. Erst nach 1621 entwickelte sich daher eine rege, rein schwedische Aktivität im Gebiet des heutigen Göteborg, dessen Zeichen noch heute an der Festung Nya Elfsborg, dem Aufbau der Stadt und den Kanälen, die nach holländischem Muster errichtet wurden, zu sehen sind.
Heute ist Göteborg die zweitgrößte Stadt Schwedens und die fünftgrößte Skandinaviens, die jedoch in mehreren Hinsichten die Rekorde der anderen nordeuropäischen Städte bricht. Göteborg hat mit dem Sahlgrenska Universitätskrankenhaus universitetssjukhuset das größte Krankenhaus Nordeuropas, mit Liseberg den größten Vergnügungspark Skandinaviens und verfügt gleichfalls über den größten Hafen Nordeuropas. Aber diese Liste lässt sich fast beliebig erweitern und macht Göteborg daher, auch wegen seiner Lage, noch heute zum Drehpunkt der nordischen Staaten.
Das heutige Göteborg ist jedoch auch, mit zahlreichen Museen, Theatern, einer Oper und unzähligen Sehenswürdigkeiten, die ein Besucher selbst nach vier Wochen Aufenthalt nicht alle entdecken kann, eine der bedeutendsten kulturellen Städte Nordeuropas. In seinen zahlreichen Parks und Grünanlagen finden die Sommermonate hindurch nahezu permanent, zum Teil kostenlose, Veranstaltungen statt, die das Göteborg der Gegenwart und jenes der Vergangenheit gleichermaßen repräsentieren. Allein der Schlosswald (Slottsskogen) vereint mit seinen Landschaftshäusern, seinem Zoo, seinem Observatorium und den Wanderwegen mehrere Kulturen und Zeiten mitten in der Stadt.
Wer sich vergnügen will in einer Landschaft, die Natur, Erinnerung und modernste Vergnügungsattraktionen vereint, dem bietet sich in Göteborg schließlich noch Liseberg, der größte Vergnügungspark Nordeuropas mit rund 3 Millionen Besuchern im Jahr. Liseberg ist jedoch nicht nur im Sommer von großem Interesse, sondern lädt im Dezember auch zum bedeutendsten Weihnachtsmark Schwedens ein, selbst wenn dann einige Attraktionen geschlossen sind und meist Kunstschnee das Weihnachtsgefühl verstärken muss.