Die südlichen und die nördlichen Schären Göteborgs

Wer die nördlichen oder die südlichen Schären vor der Küste Göteborgs entdecken will muss dort fast immer auf sein Auto verzichten, wobei einige der Inseln auch nicht von den öffentlichen Fähren des Westgotenlandes angefahren werden. Während die größeren und bedeutenderen Inseln der Göteborger Schären ohne Probleme mit einer der Fähren erreicht werden kann, braucht man für die kleineren persönlicheren Entdeckungen ein eigenes Boot oder muss sich ein Kajak oder ein Kanu mieten. Ausser bei Sturm ist das Meer zwischen den Inseln sehr ruhig, so dass man weder mit Seekrankheit rechnen muss und Kajaks selbst von Anfängern benutzt werden können.

Südliche Schären

Während die südlichen Schären ein Stadtteil Göteborgs sind, gehören die nördlichen Schären bereits zum Bohuslän, das ebenfalls zum Västra Götaland gehört. Die nördlichen Schären werden daher auch oft als die südlichen Schären des Bohuslän oder als die Öckerö-Inseln bezeichnet. Die bedeutendsten und bewohnten Inseln dieser Schärengruppe sind Björkö, Fotö, Grötö, Hyppeln, Hälsö, Hönö, Kalvsund, Källö-Knippla, Rörö und Öckerö.

Die bewohnten Inseln der nördlichen Schären Göteborgs sind zum Teil mit Brücken verbunden, zum Teil mit kostenfreien Autofähren. Die kleineren Inseln, die nur zeitweise bewohnt sind und vor allem als Sommersitz dienen, können nur mit einem eigenen oder gemieteten Boot erreicht werden. Geschichtlich gesehen gehörten die nördlichen Schären bis vor wenige hundert Jahre zu Norwegen, so dass sie einen andneren Werdegang aufweisen als die südlichen Schären. Auch die Natur und die Struktur dieser Inselgruppe zeigt die typischen Zeichen des Bohuslän, was unter annderem dazu führte, dass hier mehrere Filme ihre Drehorte fanden.

Mit Stena Line nach Schweden

Die größeren, bewohnten Inseln der südlichen Schären Göteborgs, mit Ausnahme der Insel Vinga, sind von Saltholmen aus mit den Fähren der Styrsöbolaget zum Preis eines Bustickets zu erreichen. Styrsö und Donsö, die beiden am dichtest bevölkerten Inseln dieser Inselgruppe, sind auch mit einer Brücke verbunden. Da der Autoverkehr auf allen Inseln der südlichen Schären für Privatpersonen verboten ist, gibt es keine Linienfähre für private Autos. Transporte auf die Inseln erfolgen mit Lastbooten, die die Schäreninseln von Fiskebäck aus anfahren. Die kleineren und zum Teil nur im Sommer bewohnten Inseln der südlichen Schären sind nur mit eigenem Boot, Kajak oder Kanu zu erreichen, wobei die kleinsten unter ihnen jedoch auch nur der Vogelwelt des Meeres dienen. Einige Inseln sind auch als Vogelschutzgebiet ausgezeichnet und dürfen zu bestimmten Jahreszeiten nicht betreten werden.

Mittsommer auf den Südlichen Schären

Die südlichen Schären waren bereits im 9. Jahrhundert bewohnt, weitaus früher als das Festland, das heute sehr weitläufig zu Göteborg gehört. Bei einigen der Inseln weiß man jedoch nicht zu welcher geschichtlicher Zeit sie dänisch oder schwedisch waren. Insgesamt wohnen heute auf den südlichen Schären rund 4.500 Bewohner, deren Anzahl sich im Sommer jedoch verdreifacht. Die bedeutendsten und meist besuchten Inseln dieses Schärengruppe sind Asperö, Brännö, Donsö, Galterö, Knarrholmen, Kårholmen, Källö, Känsö, Köpstadsö, Sjumansholmen, Stora Förö mit Lilla Förö, Styrsö, Vargö, Vinga und Vrångö. Während in fast ganz Schweden das Allemansrätt (Jedermannsrecht) gilt, ist dieses ungeschriebene Gesetz auf den südlichen Schären nur sehr begrenzt anzuwenden, da die natürlichen Flächen der Inseln zum größten Teil unter Naturschutz stehen.
 
Die verschiedenen Inseln auf den Schären können das ganze Jahr über besucht werden, wobei jede Insel auch alte Traditionen aufrecht hält und daher zu verschiedenen Jahreszeiten einige Ereignisse stattfinden, die es dem Besucher erlauben die schwedische Mentalität genauer kennenzulernen. Die bekanntesten Feste sind natürlich die Osterfeuer, Mittsommer, das Hafenfest von Donsö und der Tanz auf der Brücke von Brännö.
 
Fast sämtliche bewohnte Inseln der südlichen und der nördlichen Schären haben Gästehäfen, die jedoch während des Sommer sehr früh belegt sein können. Natürlich kann man auch außerhalb der Hafenanlagen sein Boot verankern, aber da Stürme in den Schären sehr schnell auftauchen können, sollten Freizeitkapitäne das Wetter sehr genau verfolgen und selbst in den Gästehäfen alle Vorsichtsmaßnahmen walten lassen. Kajak- und Kanufahrer sollten sich mit den Seezeichen der Schären vertraut machen, da hier ein reger Fährverkehr herrscht.

Stadtführung von Reisegruppen