Das Naturschutzgebiet Sandsjöbacka

Das Naturschutzgebiet Sandsjöbacka reicht weit über die Grenzen Göteborgs hinaus und nur der kleinste Teil dieses Naturreservats liegt tatsächlich im Stadtgebiet. Sandsjöbacka beginnt im Gebiet Sisjön, das zum Stadtteil Askim gehört und führt dann nach Mölndal um sich schließlich in Halland bis nach Kungsbacka fortzusetzen.

Sisjön in Sandsjöbacka

Insgesamt umfasst das Naturreservat Sandsjöbacka nahezu 20 Quadratkilometer und wird von zahlreichen Wanderwegen durchzogen, die von vielen Göteborgern auch als Trainingsstrecken für den GöteborgsVarvet benutzt werden. In diesem Naturschutzgebiet findet man noch heute die typische Landschaft und das Gestein, das sich während der letzten Eiszeit entwickelt hat, was das Gebiet auch in dieser Hinsicht auszeichnet und ihm teilweise einen ursprünglichen Charakter gibt.
 
Auch die Bewachsung des Naturschutzgebiets Sandsjöbacka entspricht in vielen Zügen noch jener, die man bereits im 14. Jahrhundert hier vorfand. Auch wenn die Anzahl der Bäume (vor allem Tanne, Birke und Eiche) sich während der Jahrhunderte vermehrt hat, so weist die teils sumpfige Heidelandschaft noch alle Merkmale eines Weidelands auf in dem früher nicht nur Schafe und Kühe ihre Weiden hatten, sondern wo an manchen Stellen auch Torf gestochen wurde.

Baumpilze in Sandsjöbacka

Diese ursprüngliche Bewachsung und der Charakter des gesamten Gebietes führen auch dazu, dass das Naturreservat Sandsjöbacka bereits 1969 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde und seit dem Jahre 2000 zu Natura 2000 gehört, einem europäischen Netzwerk, das nur ökologisch besonders wertvolle Gebiete umfasst.
 
Innerhalb des Naturschutzgebietes Sandsjöbacka bilden einige Teile zusätzlich ein Vogelschutzgebiet und ein Schutzgebiet für Moose und Farne, die in diesem Gebiet mit zu den ältesten Schwedens gehören und mehrere Untergruppen aufweisen, die heute fast ausgestorben sind. Es ist daher logisch, dass man Schilder hier beachten muss und zu bestimmten Zeiten auch der Zugang zu begrenzten Gebieten verboten ist.
 
Wie in jedem Naturschutzgebiet Schwedens, so gilt das Jedermannsrecht in Sandsjöbacka nicht. Auf den Seen sind keinerlei Motorboote zugelassen, Hunde müssen grundsätzlich an der Leine geführt werden, Zelten ist ebenfalls verboten und Feuer dürfen ausschließlich an den entsprechend ausgezeichneten Stellen entfacht werden.

Bachstelze mit Libelle in Sandsjöbacka

Im Naturschutzgebiet Sandsjöbacka findet man insgesamt 27 kleinere und größere Seen und Teiche, wobei in den größeren Seen wie Sisjön, Oxsjön und Sandsjön auch das Angeln erlaubt ist, vorausgesetzt, man verfügt über den gelben Angelschein. Der Fisjön befindet sich als einziger der Seen in einem militärischen Übungsgebiet, das mitten im Naturschutzgebiet liegt und dessen Betreten verboten ist.
 
Der Sisjön bietet auf der Seite Mölndals die einzige angelegte Badestelle im Naturreservat Sandsjöbacka, die zudem für Kinder geeignet ist und über ausgedehnte Liegewiesen verfügt. Aber auch an den anderen beiden größeren Seen kann man von den Klippen aus ein frisches Bad nehmen, da die nährstoffarmen Seen hier kaum Algen wachsen lassen.
 
Die Tier und Pflanzenwelt in Sandsjöbacka ist extrem artenreich, wobei man hier nicht nur rund 150 Vogelarten entdecken kann, sondern auch Elche, Füchse, Dachse und Hasen zu Hause sind, was jedoch auch dazu führt, dass in einem kleineren Teil des Gebietes im Herbst auch Elche und Wildschweine gejagt werden.
 
Wer sich für Lurche, Kriechtiere und Insekten interessiert, findet im Naturschutzgebiet Sandsjöbacka ein wahres Paradies, da sowohl der Artenreichtum an Pflanzen als auch die verschiedenen Milieus zwischen Feuchtgebiet, Sumpf und karstigem Hügelland den verschiedensten Tieren eine Heimat bieten. Allein an Libellen entdeckt man hier die verschiedensten Arten verschiedenster Größe, wobei einige dieser Arten bereits zu den sehr seltenen Insekten des Nordens gehören.

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